Früherkennung von Nierenerkrankungen bei der Katze

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Nierenerkrankungen bei Katzen verlaufen oft chronisch fortschreitend mit fatalem Ausgang, da die meisten Tiere erst mit für den Besitzer sichtbaren Krankheitsanzeichen vorgestellt werden. Ein rechtzeitiger Therapiebeginn kann das Fortschreiten der Erkrankung wesentlich verlangsamen und der Katze eine deutlich verbesserte Lebensqualität bieten. Daher ist die Früherkennung von zentraler Bedeutung und Gegenstand aktueller Forschung.

Goldstandard zur Beurteilung der Nierenfunktion ist die Messung der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Das bedeutet, dass der Katze eine Substanz gespritzt wird, die über eine gewisse Zeit über die Niere ausgeschieden wird. Minimale Funktionsverluste können gut erkannt werden. Jedoch ist dieser Test sehr aufwendig (mehrere Blutentnahmen am Tag).

Praxisüblicher Indikator ist stattdessen die Bestimmung des Creatininwertes im Blut. Zur Früherkennung ist dieser Wert jedoch nicht geeignet, da er erst außerhalb des Referenzbereiches liegt, wenn schon 3/4 der Nierenfunktion unumkehrbar verloren sind. Aussagekräftiger sind Verlaufsuntersuchungen: Steigt bei einer Katze der Creatininwert kontinuierlich an, besteht der Verdacht auf eine Nierenerkrankung.

Ein weiterer praxistauglicher Marker ist das Protein Cystatin C, dessen Anstieg bei Mensch und Hund als Indikator für beginnende Nierenschäden gilt. Ob es bei der Katze eine Nierenerkrankung eher anzeigt als Creatinin, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt.

Neuer Stand ist daher zur Früherkennung die Beurteilung des Proteingehaltes im Urin (UPC) und die Harnkonzentration. Dazu sind möglichst 3 Harnproben im Abstand von 2 Wochen zu untersuchen. Blasenerkrankungen, Fieber und körperliche Anstrengungen führen zu falschen Ergebnissen. Der Nachweis einer Proteinausscheidung über den Urin ist von großer klinischer Relevanz. Laut zahlreicher Studien zeigt bei nierenkranken Katzen bereits eine leichte Erhöhung des UPC einen progressiven Krankheitsverlauf an.

Seit Dezember 2015 wird über ein großes tiermedizinisches Labor ein weiterer Nierenparameter zur Früherkennung von Nierenerkrankungen angeboten (SDMA). Informationen darüber sind unter www.idexxsdma.de abrufbar.

Die Zukunft der Nierendiagnostik könnte in der exakten Aufschlüsselung der Proteinmuster im Urin liegen (Prof. Elliot, München).

Zusammenfassend sind für die Früherkennung von Nierenerkrankungen bei Katzen jährliche Blut- und Urinuntersuchungen ab einem Alter von 9-10 Jahren zu empfehlen.

Text in Anlehnung aus VETimpulse



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