In den Urlaub mit dem Hund - welche Gefahren lauern in den Reiseländern

Wer mit seinem Tier verreist, sollte bedenken, daß es auch eine Reihe von gesundheitlichen Gefahren für unsere Tiere gibt, die in unseren Breiten relativ unbekannt sind. Besondere Vorsicht ist bei Reisen in Mittelmeerländer (z:B Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Griechenland und Türkei), nach Ungarn und in die USA geboten. Die Erkrankungen werden meist durch Insekten übertragen. Welche Erkrankungen sind das:

1. Ehrlichiose:
- Übertragung des Erregers durch Zeckenstiche
- Vorkommen in Mittelmeerländern und USA
- schwere Allgemeinerkrankung mit Fieber, Nasen- u. Augenausfluss, Durchfall, Atemnot und Appetitlosigkeit
- Behandlung möglich, jedoch nicht immer erfolgreich
- Vorbeugung mit geeigneten Zeckenmitteln

2. Leishmaniose
- Übertragung durch Stich der Sandmücke (Schmetterlingsmücke) im Mai bis Oktober
- schwere, oft tödlich verlaufende Erkrankung
- Zeit zwischen Ansteckung und ersten Symptomen 3 - 18 Monate
- zuerst Haarverlust im Gesichtsbereich, dann Abmagerung und Hautentzündungen
- wochenlange Behandlung möglich, Rückfälle aber nicht auszuschließen
- Vorbeugung: Tier zwischen Sonnenuntergang und Morgengrauen im Haus lassen, effektiven Schutz gegen Sandmücken vor Reiseantritt beim Tierarzt

3. Babesiose
- Übertragung durch Zeckenstich
- Vorkommen in Tropen und Subtropen, im Mittelmeerraum, USA sowie in Ungarn (Balaton)
- Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Blutarmut und Gelbsucht
- Behandlungsversuch möglich
- Vorbeugung mittels Zeckenschutz

4. Haemobartonellose
- Übertragung durch Zeckenstich
- Vorkommen in Großbritannien, Italien, Frankreich und Schweiz, einzelne Fälle auch in Deutschland
- schwere Störungen des Allgemeinbefindens mit Fieber und Blutarmut, oft mit tödlichem Ausgang
- wochenlange Behandlung kann versucht werden
- Vorbeugung mit geeigneten Zeckenmitteln

5. Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
- Übertragung durch Mücken verschiedener Gattungen
- Vorkommen in Mittelmeerländern und Ungarn, besonders aber in USA
- fast ein halbes Jahr nach der Infektion kommt es zu den ersten Symptomen mit Herz- und Atemproblemen
- der Behandlungsversuch hat starke Nebenwirkungen
- Vorbeugung mit einem Herzwurmmittel
- Deshalb gilt: wer sein Tier mit in den Urlaub nimmt, sollte langfristig planen und sich spätestens einen Monat vor Reisebeginn vom Tierarzt beraten lassen.

(Bei Reisen nach Schweden, Norwegen, Großbritannien, Nordirland und den USA ist ein Besuch beim Tierarzt schon 7 Monate vor Reisebeginn erforderlich, da die Einreisebestimmungen in diese Länder besondere Untersuchungen erfordern.)

Folgende Prophylaxemaßnahmen können bei Reisen ins Ausland empfohlen werden:
- Zeckenschutz in Kombination mit Flohschutz
- Herzwurmschutz
- Schutz gegen die Sandmücke

Um eventuell mitgebrachte Erkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, kann eine Blutuntersuchung nach der Reise notwendig werden. Besonders wichtig ist dies, wenn Sie ein Tier aus dem Urlaubsland mit nach Hause genommen haben oder Ihr Tier keine Vorsorge hatte.

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